FAQ
Hier findest du die häufigsten Frage rund um das Thema Plastik.
Wir haben mit bestem Wissen versucht die Fragen zu beantworten, garantieren aber keine Vollständigkeit.
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Wir wollen die Bevölkerung sensibilisieren im Umgang mit Plastik und aufzeigen, wo überall Plastik vorkommt. Wir wollen darauf hinweisen, wie schädlich massloser Plastikkonsum für die Gesundheit und für die Natur ist und wie einfach man selber handeln kann und was eigenes Handeln bewirkt. Selber aktiv zu werden und sich nicht vom Berg an Herausforderungen lähmen zu lassen, das ist die Motivation dahinter. Jeder Schritt zählt.
Unser Anliegen ist einen möglichst grossen Anteil der Menschen in Baden dazu zu bewegen, sich im März 2020 auf das Experiment einzulassen und während eines Monats, wo immer möglich, auf Plastik zu verzichten und natürlich auch drüber hinaus. Das Plastik Experiment soll den Leuten Freude machen, indem sie für sich, andere und die Natur etwas Gutes tun.
Mit dem bekannten Badener Geist geht Baden voran und zeigt, was in Sachen Plastikreduktion möglich ist.
Wir sind froh, dass es in Baden eine grosse Gruppe von Menschen gibt, die schon sensibilisiert ist. Diese haben eine wichtige Aufgabe im Lostreten der Bewegung. Um das Experiment in die Breite zu bringen, ist es entscheidend, die Botschaft einfach zu halten. Und diese lautet: Wo immer möglich, den Plastikverbrauch zu reduzieren. Zudem haben wir das Projekt bewusst als «Experiment» angesetzt. Die Einstiegshürde soll auch für Menschen, die bisher kein oder nur sehr wenig Bewusstsein in diesem Bereich haben, möglichst klein sein. Das positive Erlebnis aus dem Monat März soll auch in dieser Zielgruppe viel bewirken können.
Wir wissen, dass wir bereits viele Menschen erreichen konnten, die sich bisher nur am Rande mit dem Thema Plastikverbrauch beschäftigt haben. Wir erhalten die Rückmeldungen, dass sie sehr viel gelernt haben und ihr Verhalten bereits verändert haben.
Die Schulen sind für uns besonders wichtig. Es geht um die Zukunft unserer Kinder und wenn sie das Thema mit nach Hause bringen, werden auch die Eltern aktiv.
Wir haben konsequent eine eigene Einkaufstasche aus Stoff dabei. Beim Einkaufen setzen wir auf unverpackte Angebote. Wir trinken Leitungswasser aus einer Edelstahlflasche oder aus dem Mehrwegglas. Einweggeschirr aus Plastik ist schon länger ein No Go. Und auch im Bereich der Kosmetik achten wir ganz bewusst auf Artikel ohne Mikroplastik. Und im März kommt jetzt auch noch der Bereich der synthetikfreien Bekleidung dazu.
Wir wagen zu behaupten, dass es schon heute viel erreicht hat. In Baden ist man/frau schon sehr sensibilisiert und die Leute sprechen über das Plastikreduzieren. Die Agenda im März ist so attraktiv, dass wir noch viel mehr Personen erreichen werden. Sei es über Kurse, Vorträge oder in den über 100 Läden, die sich am Experiment beteiligen.
Es gibt viele Möglichkeiten, sich für sich selbst, die Umwelt und unseren Planeten einzusetzen. Wir haben uns für das Thema Plastik entschieden, weil es omnipräsent ist und die Bilder von verschmutzten Stränden und mit Plastik gefüllten Tiermägen stark betroffen machen. Wir sind überzeugt, dass Plastik die ideale «Einstiegsdroge» ist, um ein Bewusstsein für Umweltthemen zu entwickeln und zu erfahren, wie einfach und wirkungsvoll das eigene Handeln sein kann.
Wir wissen, dass Plastik nicht das grösste Umweltproblem ist. Aber es ist ein Problem und wir wollen nicht länger warten und Ausreden suchen, wieso wir nichts tun können. Wir wollen handeln und unseren Beitrag leisten.
Es entsteht viel Bewusstsein und damit verbunden eine Veränderung der Einstellung zu allen Umweltthemen. Dies sind Voraussetzungen für eine nachhaltige Veränderungen des eigenen Verhaltens. Zudem gibt es viele tolle Projekte und Initiativen, welche mit Sicherheit auch über den März hinaus wirken werden.
Wir gehen auch davon aus, dass andere Städte das Experiment übernehmen werden.
Die Dauer eines Monats reduziert die Hürde massiv, sich auf den Versuch einzulassen seinen eigenen Plastikkonsum zu reduzieren.
Es klingt anders: „Verzichten Sie für immer und ewig auf Plastik“ oder „Verzichten Sie für einen Monat auf Plastik“. Machen die Leute während eines Monats die Erfahrung, dass sie tatsächlich etwas bewirken können, werden sie auch damit weitermachen.
Jede Stimme zählt.
Steter Tropfen höhlt den Stein.
Nach diesem Prinzip kann jede einzelne Person einen kleinen Teil dazu beitragen, Plastik und allgemein Abfall zu reduzieren, somit Boden, Luft und Gewässer sauber zu halten und die Umwelt zu entlasten. Dabei tun wir auch etwas Gutes für unsere Gesundheit und erhalten Fauna und Flora für uns und die Nachwelt. Erstmal mit kleinen Schritten anfangen (siehe Tipps). Die Rettung der Welt liegt nicht auf den Schultern einer einzelnen Person, aber sie geht uns alle etwas an.
Jede einzelne Aktion zählt. Sie ist wie ein Samen, der sich weiter ausbreiten kann. Das Plastik Experiment zeigt eindrücklich auf, dass aus einzelnen Massnahmen eine grosse gemeinsame Bewegung entstehen kann, welche weit über die Grenzen von Baden hinauswirken kann.
Wir haben nur diese eine Welt, tragen wir ihr Sorge.
Laut dem Plastikatlas der Heinrich-Böll-Stiftung betrug der durch Kunststoff verursachte globale CO2-Ausstoss im Jahr 2015 rund 1,8 Milliarden Tonnen, die Beträge von Herstellung, Verarbeitung und Entsorgung zusammengerechnet. Das entspricht rund 5 % des weltweiten CO2-Gesamtausstosses im selben Zeitraum. Bis ins Jahr 2050 könnte sich dies auf bis zu 15 % erhöhen, da die Herstellung von Kunststoffen enorm energieintensiv ist und die Nachfrage danach stetig steigt. Ein Grossteil des produzierten Plastiks basiert auf fossilen Rohstoffen. Bei der Erkundung, Förderung, Transport und Raffinierung von Öl, Gas und Kohle entsteht eine beachtliche Menge an Treibhausgasen.
Desweiteren können sich die in den Ozeanen vorkommenden Mikroplastikteilchen negativ auf das weltweite Klima auswirken. Die winzigen Plastikteile stören die biologischen Prozesse, wobei Plankton an der Meeresoberfläche Kohlendioxid bindet und in der Tiefsee ablagert. Diese sogenannte biologische Kohlenstoffpumpe trägt wesentlich zur Regulation des Klimas bei, da sie die Aufnahme von CO2 der Ozeane aus der Atmosphäre antreibt. Diese Prozesse sind allerdings noch nicht ausreichend verstanden und erforscht.
Unbestritten sind hingegen die grossen Mengen an CO2 und anderen Treibhausgasen, welche bei der Entsorgung von Plastik anfallen. Gemäss dem Plastikatlas entstehen davon jährlich rund 100 Millionen Tonnen bei der Verbrennung von Kunststoff. Es muss jedoch auch berücksichtigt werden, dass die Müllverbrennung einen gewissen Beitrag zum Klimaschutz leistet, denn es wird damit auch Strom produziert. Klimatechnisch ist dies jedoch nur dann relevant, wenn sich im Gegenzug dadurch Kohle, Gas oder Erdöl als Quelle für die Stromproduktion ersetzen lassen. Fossile Energieträger setzen bei der Erzeugung der gleichen Strommenge im Schnitt fast doppelt so viel CO2 frei.
(Quelle: FAZ, 10.01.2020)
Weiterführende Links:
Online-Artikel der FAZ
Plastikatlas der Heinrich-Böll-Stiftung
Komplett auf Plastik zu verzichten, ist nicht realistisch und in gewissen Bereichen macht der Einsatz von Plastik durchaus auch Sinn.
So weisen Kunststoffe wertvolle Eigenschaften auf, wie Beständigkeit bei tiefen und hohen Temperaturen, Langlebigkeit, Beständigkeit gegen Korrosion und Fäulnis, Schutz gegen Wärme und Kälte, mechanische Festigkeit, geringes Gewicht, Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse.
Beispielsweise beim Fahrzeug-, Flugzeug- und Schiffsbau verringert Plastik das Gewicht und spart somit Treibstoff ein und vermindert Abgase, zudem rosten Plastikteile nicht und müssen weniger gewartet werden.
In der Medizin kommen Produkte aus Plastik zum Einsatz, da sie vor allem steril und vielfältig sind. Somit sind sie ideal geeignet, um dem Risiko entgegenzuwirken Keime zu verbreiten.
In der Lebensmittelindustrie beäugt man zwar als Kunde bspw. plastikverpacktes Gemüse und Obst sehr skeptisch, jedoch wird dadurch auch eine längere Haltbarkeit des Lebensmittels gewährleistet und wirkt somit dem Foodwaste entgegen.
Grundsätzlich sollte jedoch auf Einwegplastikprodukte komplett verzichtet werden. Auch auf etliche Plastikspielsachen für Kinder könnte man verzichten und Mikroplastik in Kosmetika ist absolut sinnlos. Viele Plastikverpackungen könnten problemlos weggelassen oder durch ökologisch sinnvollere Alternativen ersetzt werden.
Der Verzicht ist in vielen Bereichen sehr einfach. Gerade in der Schweiz und in Baden sind wir in der glücklichen Situation, dass es sehr gute Alternativen gibt (Unverpackt-Läden, Wochenmarkt, Seifenladen). Andere Bereiche brauchen etwas mehr Umgewöhnung, aber wenn es mal verinnerlicht ist, geht es plötzlich wie von selbst. Wir wollen zeigen, dass Plastikreduzieren durchaus viel Freude bereitet und damit sich selber und der Natur etwas Gutes tut.
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU), der Cercle Déchets (CD) der Kantone und die Organisation Kommunale Infrastruktur (OKI) empfehlen zwar die Sammlung von Kunststoffen, erachten sie jedoch nur als sinnvoll, wenn das Kosten-Nutzen-Verhältnis angemessen ausfällt.
Aus ihrer Sicht muss das sortenreine Sammeln von PET-Getränkeflaschen unbedingt beibehalten werden, da ein hochwertiges „Bottle-to-Bottle“-Recycling möglich und sinnvoll ist.
Die flächendeckende Sammlung des schweizerischen Detailhandels von anderen Plastikflaschen, wird begrüsst, da diese Flaschen meist aus PE bestehen und somit auch eine gute Rezyklierbarkeit gewährleistet werden kann.
Anders sieht es bei der Sammlung von gemischten Kunststoffen, wie beispielsweise Verpackungen von Fleischerzeugnissen, Take-Away, Fertigsalaten, aus. Diese bestehen aus Verbundstoffen oder sind stark verschmutzt und können somit nicht sinnvoll rezykliert werden. Aus diesen Gründen werden gemischte Kunsstoffsammlungen meist der thermischen Verwertung in der Müllverbrennung zugeführt. Da sie schlussendlich meistens in der Müllverbrennung landen, könne sie direkt mit dem Hausmüll entsorgt werden, das spart unnötige Transportwege.
Grundsätzlich gilt: je mehr Plastik getrennt gesammelt werden kann, desto besser lässt es sich recyceln. Und Recyclen ist immer vorzuziehen, denn dadurch wird weniger neues Plastik hergestellt, entsprechend werden weniger Rohstoffe, wie Öl und Gas benötigt und der Ausstoss von CO2 und anderen Treihausgasen verringert sich auch.
Jedoch gibt es sehr viele unterschiedliche Kunststoffe und nicht alle sind zum Recyceln geeignet. Sogenannter „Hardplastik“ kann relativ gut wiederverwertet werden. Diese erkennt man anhand eines auf den Boden geprägten Dreiecks aus Pfeilen mit einer Kennzeichnung aus Grossbuchstaben, beispielsweise HDPE (High Density Polyethylen) oder PP (Polypropylen). Öl- und Essigflaschen, Shampoo- und Duschmittelflaschen, Waschkörbe, Putzeimer, Giesskannen und einige mehr bestehen aus diesem Kunststoff.
Dann gibt es noch weichere Plastiksorten, welche teilweise ebenfalls sehr gut recycelt werden können, das bekannteste davon dürften Getränkeflaschen aus PET (Polyethylenterephthalat) sein.
Nur sauber getrennte Plastiksorten eignen sich zum Recyceln, je reiner, desto besser.
Daher macht es absolut Sinn, gewisse Plastiksorten, wie PET-Getränkeflaschen oder Plastikflaschen von Speiseöl, Essig, Shampoo, Duschmittel und Kosmetika getrennt zu sammeln.
Einen anderen Ansatz bieten Plastiksammelsäcke, welche seit geraumer Zeit von meist privaten Anbietern oder sogar Gemeinden angeboten werden. Es wird dabei jedoch suggeriert, das 100% recycelt wird, in der Realität sind es höchstens 50% oder weniger. Viele dieser gesammelten Kunststoffe landen im nahen Ausland, ein Teil wird recycliert, der Rest landet in der Müllverbrennung.
Da die Sammelsäcke vom Verbraucher meist mit dem Auto zur Sammelstelle gefahren werden müssen, danach ein langer Transport ansteht, für die Trennung der Kunststoffe sehr viel Energie aufgebracht werden muss und ein Teil davon dann doch nur thermisch verwertet wird, stellt sich die Frage, ob dies aus ökologischer Sicht Sinn macht. Deshalb wird auch immer wieder Kritik an diesem Sammelsystem laut. Zuletzt auch deshalb, da es bis anhin, ausser für PET-Flaschen, keine einheitliche Regelung für die Kunststoffsammlung in der Schweiz gibt.
Weiterführende Links:
Kassensturz - Dem Plastikmüll auf der Spur
Kassensturz Espresso - Der Kampf ums Kunststoffrecycling
Swiss Recycling - Faktenblatt Kunststoffrecycling
Swiss Recycling Magazin - Kunststoff Spezial
Aargauer Zeitung - Plastikabfall
Recycling, Entsorgung, Abwasser Luzern - Kunststoffsammlungen
Kurzbericht KuRVe (Kunststoff Recycling und Verwertung)
Die separat gesammelten Plastikflaschen bestehen meist aus PE (Polyethylen) und werden in der Schweiz recycelt. Jedoch im Unterschied zu PET-Flaschen, werden aus diesen PE-Flaschen ganz unterschiedliche Produkte hergestellt: Plastikrohre, Plastikbehälter, Kabelisolierungen, Abfallsäcke.
Bei Gemischtsammlungen von unterschiedlichen Kunststoffen können rund 50% recycelt werden. Die Recyclingquote der separat gesammelten PE-Flaschen dürfte wahrscheinlich gegen 100% sein.
Der Plastisack ist reissfest und kann bei der Aussortierung der gesammelten Plastikabfälle mit entsorgt werden. Ein anderes Material müsste man aufwendig separieren und entsorgen.
Sind bei den Inhaltsstoffen beispielsweise Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamid (PA) oder Polyethylenterephtalat (PET) aufgelistet, ist definitiv Mikroplastik enthalten. Andere Inhaltsstoffe können mehrere unterschiedliche oder sehr komplexe Bezeichnungen aufweisen. Zudem ist nicht immer ganz klar festzustellen, ob sie als Kunststoff-Kleinstpartikel oder in flüssiger Form enthalten sind – unproblematisch ist keines von beidem.
Um sicher zu gehen, sollte man auf folgende Inhaltsstoffe verzichten:
Acrylates Copolymer (AC)
Acrylates Crosspolymer (ACS)
Allyl stearate/vinyl acetate copolymers
Butylene copolymer
Dimethiconol
Ethylen-vinylacetat-copolymer (EVA)
Methicone
Nylon-6
Nylon-12
Polyacrylate (PA)
Polyamid
Polyester
Polyethylen (PE)
Polyethylen glycol (PEG)
Polyethylenterephthalat (PET)
Polyimid (Polyimid-1) (PI)
Polymethylmethacrylat (PMMA)
Polypentaerythrityl terephthalate
Polypropylen (PP)
Polyproylene glycol (PPG)
Polyquaternium (PQ)
Polyquaternium-7
Polystyren (PS)
Polyurethan (-2, -14, -35) (PUR)
Siloxane
Silsesquioxane
Trimethylsiloxysilicate
Auf der Webseite von Greenpeace befindet sich eine Mikroplastik-Checkliste mit den gängigsten Kunststoffen in Kosmetik- und Pflegeprodukten.
Der BUND (Bund für Umweltschutz und Naturschutz Deutschland) bietet einen hilfreichen Einkaufsratgeber an, welcher die Produkte auflistet, die Mikroplastik oder andere Kunststoffe enthalten.
Mit der Smartphone-App Codecheck kannst du Barcodes von Produkten scannen. Damit erhälst du, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, Informationen, ob und welche Art von Mikroplastik enthalten ist. Die App ist für iOS und Android erhältlich.
Glasflaschen und Blechdosen sind eine gute Alternative und können nachgefüllt werden.
Das finnische Jungunternehmen Sulapac produziert aus FSC-zertifizierten Holzspänen und einem schadstofffreiem Bindemittel, edle Verpackungen für Kosmetikprodukte. Zudem sind diese Verpackungen biologisch abbaubar. Momentan einziger Nachteil: die Verpackungen sind nur 12 Monate haltbar, bevor sie sich biologisch abbauen.
Die französische Marke Zao Make-up verwendet für ihre nachfüllbaren Verpackungen Bambus.
Das junge deutsch-brasilianische Beauty-Label Baims bietet ein ähnliches System an mit wiederbefüllbaren Verpackungen.
Der Schweizer Kosmetikhersteller Farfalla geht einen anderen Weg und nimmt im Rahmen seines „bring it back“ Programms seine PE, PP und PET-Verpackungen zurück, um sie zu recyceln.
Weiterführende Links:
Utopia - Alternative Verpackungen
Utopia - Kosmetik nachfüllen
Zumeist besteht die Verpackung von Kosmetika aus Plastik, genauer aus PE (Polyethylen). Flaschen und Tuben können bspw. beim Detailhändler separat entsorgt werden – nicht zu verwechseln mit PET-Flaschen, welche auch separat gesammelt werden. Sollten noch grössere Mengen an Kosmetika in den Verpackungen enthalten sein, müssen diese in den normalen Hausabfall gegeben werden und werden mit diesem entsorgt.
Die meisten Experten sehen Plastikalternativen aus ökologischer Sicht, also welches Material schneidet ökologisch besser ab im Vergleich. Das macht grundsätzlich durchaus Sinn, denn nicht jede Alternative ist ökologisch vertretbar. Dabei schneidet Plastik gegenüber einigen Alternativen besser ab. Einerseits verbrauchen Kunststoffe bei ihrer Herstellung weniger Energie oder Alternativen aus bspw. pflanzlichen Rohstoffen benötigen mehr Wasser und andererseits verursacht Plastik mit seinem geringen Gewicht beim Transport weniger Treibhausgase, da mehr auf einmal transportiert werden kann. Zudem bietet Kunststoff viele Eigenschaften, welche nicht so einfach mit einem Alternativprodukt ersetzt werden können.
Jedoch wird Plastik zumeist aus Erdöl gewonnen, einer endlichen Ressource, welche mit teilweise fragwürdigen Methoden gewonnen wird. Zudem ist Mikroplastik ein immer grösser werdendes Problem und bei der fachgerechten Entsorgung oder dem Rezyklieren von Plastik ist noch viel Luft nach oben. Deshalb muss jeder Idee einer Plastikalternative ernsthaft nachgegangen werden.
Weiterführende Links:
Welt - Sind Holz und Bambus die Lösung?
Utopia - Wie grün ist Bambus?
Utopia - Wie Bio ist Bioplastik?
CareElite - Plastik Alternativen aus der Forschung
Galileo - Flüssiges Holz (Video)
Plastikalternative - Plastikfreie Alternative
Zukunftsinstitut - Alternative Lebensmittelverpackungen
Migros Magazin - Schwierige Suche nach Plastikalternativen
Holz ist ein nachwachsendes Naturprodukt und bietet somit Vorteile gegenüber Plastik, welches mehrheitlich aus Erdöl produziert wird und Erdöl ist endlich. Natürlich ist Holz als Ersatz nur dann wirklich sinnvoll, wenn es aus zertifizierter nachhaltiger Holzproduktion stammt. Auf Tropenhölzer sollte verzichtet werden, da damit meist eine Rodung von Tropenwäldern einhergeht, die Lunge unserer Erde.
Bambus, zwar ein Gras und kein Holz, erhält auch immer mehr Aufmerksamkeit als Ersatzmaterial, da es ein extrem schnell nachwachsendes Naturprodukt ist, dazu leicht und äusserst stabil. Zudem gibt es rund 1400 Sorten Bambus, je nach gewünschter Anwendung kommt ein anderer Bambus zum Einsatz. Einzig lange Transportwege (aus China oder Äthiopien) verursachen hohe Treihausgas-Emissionen, ein nicht wegzudiskutierender Nachteil. Auch eine Gefahr bei zunehmender Popularität von Bambus besteht darin, dass bei erhöhter Nachfrage zunehmend Flächen gerodet werden, um Bambus anzupflanzen. Politik und Wirtschaft sind gefragt.
Weiterführende Links:
Welt - Sind Holz und Bambus die Lösung?
Utopia - Wie grün ist Bambus?
Utopia - Wie Bio ist Bioplastik?
CareElite - Plastik Alternativen aus der Forschung
Galileo - Flüssiges Holz (Video)
Plastikalternative - Plastikfreie Alternative
Zukunftsinstitut - Alternative Lebensmittelverpackungen
Migros Magazin - Schwierige Suche nach Plastikalternativen
Zu diesem Thema finden sich unterschiedliche Angaben.
Eine aktuelle Studie der dänischen Umweltschutzbehörde zeichnet ein düsteres Bild:
Die vermeintlich umweltschonende Baumwolle überrascht mit einem sehr ernüchterndem Ergebnis:
Ein konventioneller Baumwollbeutel muss mindestens 52 Mal benutzt werden, damit er denselben Einfluss auf den Klimawandel ausübt wie ein ganz normales, an der Kasse erhältliches LDPE-Plastiksäckli (was danach noch als Abfallsack Einsatz findet). Alle Umweltfaktoren einberechnet müsste der Beutel sogar 7100 Mal wiederverwendet werden.
Ein Beutel aus Biobaumwolle schneidet nochmal ein ganzes Stück schlechter ab: 20000 Mal müsste dieser gebraucht werden, um mit dem Plastiksäckli umwelttechnisch gleichzuziehen, entspricht 55 Jahre jeden Tag mit demselben Beutel einkaufen gehen.
Andere Studien kommen auf weniger drastische Ergebnisse, aber grundsätzlich muss ein Beutel aus Baumwolle oder Biobaumwolle etliche Male benutzt werden, um mit den Plastiksäckli gleichzuziehen.
Da die Beutel der Bag-in-Box Systemen aus Polyethylen bestehen, sondern sie keine Weichmacher ab und sind somit gesundheitlich unbedenklich.
Weltweit haben Forscher Mikroplastik im Wasser, Trinkwasser und Mineralwasser nachgewiesen. Dies kann durch gereinigte und ungereinigte Abwässer, Kosmetika, Wasch- und Pflegemittel, Waschen von synthetischen Textilien, Farben, Lacke, Bausubstanzen, Arzneimittel, Abfluss von Oberflächen wie Strassenbeläge nach Regenfällen, Klärschlamm (Düngemittel) oder auch Industrieabwässer geschehen. Beim Mineralwasser wird Mikroplastik durch Plastikflaschen und deren Verschlüsse abgegeben.
Wasserleitungen aus PE (Polyethylen) enthalten keine Weichmacher und gelten allgemein als ungiftig und unbedenklich für die menschliche Gesundheit.
Weiterführende Links:
Mikroplastik stammt aus ganz unterschiedlichen Quellen. Grundsätzlich kann man drei Bereiche prozentual zuordnen. Auf das produzierende Gewerbe entfallen 14%, auf den privaten Konsum und somit auf den Endanwender 24% und die restlichen 62% gehen zu Lasten des Bereiches Verkehr, Infrastruktur und Gebäude.
Eine Studie des deutschen Fraunhofer Institutes aus dem Jahr 2018 (siehe Link unten) zeigt detailliert auf, woher Mikroplastik stammt und in welchen Menge es freigesetzt wird. Die Werte beziehen sich zwar auf Deutschland, dürften aber für die Schweiz im gleichen Verhältnis zutreffen. In der geschätzten Annahme von gerundet 4000 g/(cap a) (Gramm pro Kopf pro Jahr) Mikroplastik, entfallen mit 1228 g/(cap a) fast ein Drittel auf den Reifenabrieb (PKW, LKW, Motor- und Fahrräder, Skateboards), wobei PKWs mit 998 g/(cap a) den Löwenanteil für sich beanspruchen. Die Abfallentsorgung liegt mit 302 g/(cap a) mit Abstand dahinter, wobei nicht nur Hausabfall, sonder auch Bauschutt, Kompost, Deponien und weitere dazuzählen.
Für Interessierte empfehlen wir die erwähnte Studie des Fraunhofer Instituts aus dem Jahr 2018:
Kunststoffe in der Umwelt: Mikro- und Makroplastik
Mittlerweile gibt es schweizweit schon einige Geschäfte, welche ihr Sortiment ganz oder teilweise unverpackt anbieten oder zumindest versuchen auf Plastikverpackungen zu verzichten. Nachfolgend einige Links zu einzelnen Geschäften oder Auflistungen diverser Geschäfte.
Weiterführende Links:
Region Baden:
Ohne.ch
Schweiz:
Ecocult.ch
Unverpackt Geschäfte Schweiz
In vielen Unverpackt Geschäften, werden sicherlich auch vegane Produkte angeboten. Nachfolgen einige Links, jedoch ohne Gewähr, ob und wie viele vegane Produkte jeweils angeboten werden.
Weiterführende Links:
Region Baden:
Ohne.ch
Schweiz:
Ecocult.ch
Unverpackt Geschäfte Schweiz
Im Textilbereich stellt vor allem das Mikroplastik beim Waschen ein Problem dar. Der Faserabrieb beim Waschen liegt zwar „nur“ auf Platz 10 der Mikroplastik-Verursacher, weit hinter dem Abrieb von Reifen, der Abfallentsorgung und dem Abrieb von Strassenbelägen, jedoch ist er einer der Hauptquellen von Mikroplastik in unseren Meeren.
Weitaus bedenklicher sind die Umweltschäden, welche die Textilindustrie in Ländern wie China, Indien und Bangladesch verursachen. Giftstoffe gelangen meist ungereinigt in Flüsse und Seen und somit auch ins Trinkwasser und das Essen. Bei Tieren und Menschen in diesen Gebieten sind diese Schadstoffe nachweisbar und schaden der Gesundheit.
Die Fasern, welche sich im Waschbeutel ansammeln, können nach dem Waschgang von Hand aus dem Beutel entfernt und mit dem Hausabfall entsorgt werden.
Weiterführedne Links:
Der Vorteil von Aluminiumfolie besteht sicherlich darin, dass sie besser rezykliert werden kann. Dafür bedarf es jedoch in der Herstellung grosse Mengen an Rohstoffen und Energie. Damit schneidet eine dünne Frischhaltefolie besser ab, als eine dicke Aluminiumfolie.
Weiterführende Links:
Utopia - Alufolie
t-online - Ist Aluminium schädlicher als Plastik?
Wenn Einweggeschirr durch Mehrweggeschirr ersetzt werden soll, dann am besten zu einem plastikfreien Produkt greifen, wie Glas, Metall oder Bambus. Kommen jedoch die altbewährten Tupperdosen oder ähnliches zum Einsatz, weil sie bereits im Haushalt vorhanden sind, dann sind auch sie die bessere Wahl als Einweggeschirr. Dabei können durchaus Stoffe, wie Weichmacher in geringen Mengen aus dem Geschirr in den Inhalt übergehen, es kommt jedoch auch immer darauf an, wie lange etwas in einer Frischhaltedose aus Plastik aufbewahrt wird. Besser als Einweggeschirr, vor allem auch wegen des Abfalls, ist Mehrweggeschirr allemal.
Weiterführende Links:
Diese Frage können wir leider nicht beantworten. Auch nach längerer Recherche sind wir nicht fündig geworden.
Dass die Tierwelt unter den irreparablen Schäden von Plastik leidet, kann nicht mehr von der Hand gewiesen werden. Jedoch hat die Wissenschaft erst gerade begonnen, die Auswirkungen von Plastik auf die menschliche Gesundheit zu erforschen.
Meistens ist es nicht mal das Plastik selber, welches gesundheitliche Schäden verursachen kann, sondern dessen Zusatzstoffe, wie Weichmacher, Stabilisatoren, Antistatika, Flammschutzmittel oder Farbstoffe. Diese Stoffe werden durch bspw. Alkohol und Fette in unsere Nahrungsmittel aufgenommen, sondern sich ins Wasser ab oder dünsten aus und gelangen so in die Luft. Die gesundheitsschädlichen Folgen können u.a. Unfruchtbarkeit, Fehlbildungen bei Babies, Schäden an Nieren und Leber oder Hautprobleme sein.
Mikroplastik stellt eine weitere Problematik für unsere Umwelt dar und somit auch für unsere Gesundheit. Diese kleinen Plastikpartikel gelangen durch unsachgemäss entsorgten Abfall, Kosmetika, Waschen von Kleidung, Verpackungen von Lebensmitteln oder Industrieprozesse in unsere Ökosysteme. So gelangt Mikroplastik in unsere Böden und landwirtschaftlichen Produkte, wird von Meerestieren irrtümlicherweise als Nahrung aufgenommen und verteilt sich in unserem Trinkwasser. Über all diese Wege gelangt es zurück in unseren Körper. Gemäss eines WWF-Reports isst jeder Mensch pro Woche bis zu 5 Gramm Plastik, was dem Gewicht einer Kreditkarte entspricht. Auch wenn die Erforschung der gesundheitlichen Folgen von Plastik noch in den Kinderschuhen steckt, kann die Beeinträchtigung der menschlichen Gesundheit nicht mehr wegdiskutiert werden.
Das Problem bei Blutkonserven und auch Infusionsbeuteln ist nicht das Mikroplastik sondern die Weichmacher. Diese gehen in das Blut bzw. die Infusionslösung über. Infusionsbeuteln gibt es auch ohne Weichmacher, der Standard ist jedoch mit Weichmachern. Ob es auch Blutbeutel ohne Weichmacher gibt, ist uns bis anhin nicht bekannt, wir gehen jedoch davon aus, das dem nicht so ist.