TIPPS
Um die weltweite Plastikflut einzudämmen, braucht es vor allem ambitionierte und verbindliche Schritte von Politik und Wirtschaft. Aber auch jeder Einzelne von uns kann im Alltag etwas tun. Wir haben da ein paar Tipps, um sich über Plastik zu informieren, Plastik zu vermeiden und bewusster damit umzugehen.
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7 einfache Tipps für den leichten Einstieg in ein Leben mit weniger Plastik
- Habe immer eine eigene Einkaufstasche dabei.
- Kaufe komplett unverpackte Lebensmittel ein oder zumindestens nicht in Plastik verpackte.
- Trinke Leitungswasser aus einer wiederverwendbaren Flasche.
- Hole dein Take-Away-Essen mit einem eigenen Mehrweggefäss.
- Sag nein zu Einweg-Plastikgeschirr, -besteck und -röhrli.
- Meide Kosmetikartikel mit Mikroplastik (die App Codecheck ist dir dabei behilflich, erhältlich für iOS und Android)
- Sprich mit deinem Umfeld über Plastik und sensibilisiere.
Weitere Tipps für den Alltag
Sich informieren
Weltweit kommt Plastik so gut wie überall vor. Vor allem die Plastikverschmutzung in den Weltmeeren ist medial sehr präsent, aber Kunststoffpartikel kommen auch in der Luft und im Boden vor. Da die kleinen Mikroplastik-Partikel in der Atmosphäre sehr gut transportiert werden können, finden man sie schlussendlich auch an den abgelegensten Orten dieser Welt.
Plastik baut sich nur sehr langsam über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten bis Jahrhunderten ab. Dabei zerfällt es in immer kleinere Teilchen, welche von Lebewesen über die Nahrung oder die Atemwege aufgenommen werden und verbreiten sich somit in der gesamten Nahrungskette.
Jedoch solltest du dich nicht nur über den Plastikabfall informieren, sondern auch Informationen darüber einholen, was Plastik ist, wie und welche Arten davon hergestellt werden und wo es eingesetzt wird.
Sich bewusst werden
Die gesammelten Informationen aus Tipp 1 können in ihrer Menge und Komplexität verunsichern und du fragst dich „Wo fange ich an?“ oder „Was kann ich als Einzelperson schon dagegen ausrichten?“. Du musst ja nicht gerade die ganze Welt retten wollen, sondern fange im Kleinen an. Werde dir bewusst, wie und wo du im Alltag mit Plastik konfrontiert wirst. Woraus besteht meine Zahnbürste? Welche Hygieneartikel benutze ich und woraus besteht deren Behältnis? Was kaufe ich ein und worin ist es verpackt? Somit wird dir bewusst, wo Plastik überall in deinem Alltag vorkommt und hilft dir dabei die nächsten Schritte zu planen.
Unnötiges vermeiden
Wenn wir weniger und bewusster konsumieren, reduzieren wir dadurch automatisch den Plastikverbrauch, denn Plastik ist fast überall enthalten, ob im Produkt selber und/oder in dessen Verpackung. Frage dich beispielsweise beim Einkaufen, ob du die aktuelle Aktion wirklich benötigst. Genügt die Tupperware-Sammlung zu Hause nicht schon oder brauche ich wirklich noch eine dritte Bürste für den Abwasch? Mit dieser Art von Hinterfragung lassen sich schon ganz einfach ein paar kleine Dinge einsparen. Nebst der Reduktion von Plastik und dem daraus resultierenden Abfall, reduzierst du grundsätzlich die Menge an Abfall und sparst dir sogar noch ein paar Franken ein.
Wiederverwenden
Grundsätzlich macht es Sinn, Dinge so lange wie möglich immer und immer wieder zu benutzen, anstatt sie zu entsorgen und Neues zu kaufen. Das gilt für Gegenstände aller Art, ob aus Plastik bestehend oder aus anderen Materialien. Sollte der Zahn der Zeit daran nagen und ein Utensil nicht mehr für den ursprünglich gedachten Einsatzzweck tauglich sein, so gibt es sicherlich Möglichkeiten, es zweckentfremdet einzusetzen. Leeren Marmeladengläsern schenkt man ein zweites Leben, indem sie als Vorratsbehälter einsetzt werden, anstatt Plastikbehälter zu kaufen. Alte Tupperware eignen sich hervorragend zur Aufbewahrung von Kleinmaterial, wie Knöpfen, Schrauben und Nägeln und was sonst noch so anfällt in Haushalt, Garage oder Keller.
Reparieren statt wegwerfen
Viele Dinge lassen sich relativ einfach reparieren und müssen nicht zwingend weggeworfen und neu gekauft werden. Nun verfügen nicht zwingend alle von uns über das dafür notwendige Wissen, Werkzeug und Handgeschick. Vielleicht kann die Nachbarin aushelfen oder im Verwandten- oder Freundeskreis gibt es das Handwerksgenie ohne zwei linke Hände, dafür mit einer gut gefüllten Werkzeugkiste. Sollten diese Optionen mit keinem Erfolg gekrönt sein, so besteht vielleicht noch die Möglichkeit eines «Repair Cafés» in deiner Nähe. Das sind Plattformen, welche das benötigte Werkzeug und Fachwissen bereitstellen, um entweder selber Hand anzulegen oder sich von fachkundigen Mitmenschen helfen zu lassen. Meistens sind damit auch keine Kosten verbunden oder nur für den benötigten Materialaufwand. Meist wird noch Kaffee und Kuchen angeboten und Austausch und Begegnungen befruchten die Gemeinschaft.
«Repair Café» in Baden: Flickstatt – Repair Café Baden
Kleider flicken in Baden: Flickstatt – Kleiderflicktag
In diesem Artikel findest du eine Liste mit weiteren «Repair Cafés» in diversen Schweizer Städten.